Jena ist eine Art Konzentrat
Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) schaut auf eine über 200-jährige Geschichte zurück. Noch älter ist mit 450 Jahren die Tradition der medizinischen Lehre am heute einzigen Universitätsklinikum Thüringens. Mit über 5.600 Mitarbeitenden ist das UKJ der größte Arbeitergeber der Region. In den 26 Kliniken und Polikliniken, die seit einigen Jahren überwiegend am Standort Jena Lobeda angesiedelt sind, werden jährlich über 300.000 Patienten stationär und ambulant versorgt. 2.400 junge Menschen studieren hier Medizin und an 25 Institutionen forschen Wissenschaftler:innen aus über 25 Nationen an der Weiterentwicklung von Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.
Einer der hier sein Studium der Humanmedizin absolvierte, promovierte und habilitierte ist Prof. Dr. Martin Freesmeyer. Bis auf einen dreijährigen Abstecher nach Halle verbrachte er seine gesamte Laufbahn am UKJ. Heute ist Prof. Freesmeyer Direktor der Klinik für Nuklearmedizin und lehrt selbst Studierende. Im Jahr 2020 erhielt er gemeinsam mit Prof. Dr. Ulf Teichgräber die meisten Stimmen der Studierenden beim Lehrpreisvoting in der Humanmedizin.
Name: Prof. Dr. Martin Freesmeyer
Institution: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Nuklearmedizin
Position: Direktor
In Jena seit: 1969
Herkunftsort: Jena
Selfie-Spot in Jena: In der Saale, Strand 22, Tretboot „Sissy“
Was hat Sie nach Jena geführt? Und was hat Sie bewogen zu bleiben?
Ich bin in Jena geboren. Ergo ein sogenannter Jenenser. Strengstens zu trennen vom zugezogenen Jenaer. Insofern wohl auch nicht ganz unbefangen. Nach mehrjähriger Tätigkeit an einer anderen Universitätsklinik bin ich sehr gern nach Jena zurückgekehrt und weiß viele Vorzüge meiner Heimatstadt nun noch mehr zu schätzen.
Wie würden Sie Jena beschreiben?
Jena ist eine Art Konzentrat: Von überschaubarer Größe, aber voller akademischer Einrichtungen und Forschungsinstitute. Gäbe es einen Quotienten, bei dem Ersteres im Nenner und Letzteres im Zähler stünde, wäre dieser wohl riesig.
Was gefällt Ihnen an Jena? Und was vermissen Sie hier?
Mir gefällt vieles. Insbesondere der junge und lebensfrohe Charakter. Tradition wird gepflegt. Trotzdem ist Jena modern und weltoffen. Und natürlich gefällt mir die famose naturnahe Lage im malerischen Flusstal der Saale, zu der ich als Fliegenfischer eine besonders „innige“ Beziehung pflege.
Wo führen Sie Ihre Gäste hin?
Das kommt auf die Anzahl der Gäste an. Gern führe ich Gäste in die anatomische Sammlung, den historischen Karzer oder den Botanischen Garten. Oder zu einem guten Essen mit herrlicher Aussicht auf die Stadt aus den Restaurants des Jentower, des Landgrafen oder des Fuchsturms. Alternativ zu einem gemütlichen Tagesausklang in einer Kneipe in der Wagnergasse.
Was macht Jena für Tagungen und Kongresse besonders?
Kurze Wege. Moderne Räumlichkeiten zum Tagen und Feiern.
Was ist Jena für Sie in 3 Worten?
„Liebes närrisches Nest“ (da schließe ich mich Goethe an).